Nord Stream 2 Streit um Gaspipeline: Russland warnt vor Einmischung von außen

Nachdem die EU-Länder ihren Zwist um den Bau der Gaspipeline Nord Stream 2 beilegen konnten, geht der Streit auf internationaler Bühne weiter. Nun warnt Moskau vor einer Einmischung von außen.

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Kein Ende in Sicht: Der Zwist über die umstrittene Ostsee-Pipeline geht weiter (Symbolfoto).

Die Diskussion um Nord Stream 2 reißt nicht ab. Während die USA das Projekt scharf kritisieren, verständigten sich die EU-Länder vor Kurzem auf einen Kompromiss. Jetzt mischt sich Moskau mit neuen Vorwürfen in den Streit ein. [1]

Russland spricht von Hindernissen beim Bau

"Wenn dem Projekt Hindernisse bereitet werden, um Russland zu zwingen, Gas durch die Ukraine zu ihren Bedingungen, zu ihren Tarifen und mit Ungewissheiten in juristischen Dingen zu pumpen, dann wird diese Nummer wahrscheinlich nicht klappen", erklärte Vizeaußenminister Alexander Pankin gegenüber der Nachrichtenagentur Ria Nowosti, wie die Deutsche Presseagentur (DPA) meldete. [2]

 

An wen sich die Vorwürfe konkret richten, nannte Pankin nicht. Fest steht aber, dass mit Nord Stream 2 bis zu 55 Milliarden Kubikmeter Erdgas aus Russland nach Deutschland transportiert werden sollen. Da ein Großteil der Leitungen durch die Ostsee führt, würden Drittstaaten wie die Ukraine oder Polen umgangen.

USA befürchten Abhängigkeit Europas von Russland

Kritiker befürchten, dass Nord Stream 2 die Abhängigkeit Europas von Russland verstärke. Insbesondere die USA stehen dem Projekt ablehnend gegenüber. "Wir sind nicht grundsätzlich gegen russisches Gas in Europa", sagte Grenell in einem Interview mit der "Welt am Sonntag". "Wir sind aber gegen zu viel russisches Gas, das unsere Partner in die Abhängigkeit treibt."

Wie die DPA weiter berichtet, gehe die US-Denkfabrik Stratfor davon aus, dass die Vereinigten Staaten bis Ende 2019 zu den drei weltweit größten Exporteuren von Flüssiggas gehören werden. Dazu hieß es in einem Stratfor-Strategiepapier vom November 2018: "Die Vereinigten Staaten werden ihren Druck auf die Europäische Union verstärken, mehr US-amerikanisches LNG zu kaufen und ihre Infrastruktur zu verbessern, um die Abhängigkeit des Staatenblocks von russischer Energie zu verringern."

Fertigstellung der Gaspipeline sei nicht gefährdet

Die Gaspipeline Nord Stream 2 wird auf Betreiben des russischen Energiekonzerns Gazprom gebaut. Das umstrittene Projekt stößt jedoch immer wieder auf Kritik. Neben den USA lehnen Grenell zufolge 16 europäische Länder das Projekt ab. [3]

Mittlerweile haben sich aber alle EU-Staaten auf einen Kompromiss verständigen können. Dieser sehe zwar strengere Auflagen für das Milliardenprojekt vor, die Fertigstellung der rund 1200 Kilometer langen Leitung sei aber nicht gefährdet, heißt es in Medienberichten. [4]

Einzelnachweise

[1] Der knifflige Pipeline-Kompromiss von Albrecht Meier, in: tagesspiegel.de vom 08. Februar 2019, Abruf am 11. Februar 2019.

[2] Russland warnt vor Einmischung von DPA, in: wallstreet-online.de vom 10. Februar 2019, Abruf am 11. Februar 2019.

[3] Streit um Nord Stream 2: Russland warnt vor Einmischung, in: handelsblatt.com vom 11. Februar 2019, Abruf am 11. Februar 2019.

[4] Kompromiss mit Paris im Pipeline-Streit, in: tagesschau.de vom 08. Februar 2019, Abruf am 11. Februar 2019.

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