Ukraine fürchtet wegen Nord Stream 2 und TurkStream ins Hintertreffen zu kommen

Die Ukraine fürchtet, dass sie im Geschäft mit dem lukrativen Transit von Gas durch das Land ins Hintertreffen geraten könnte. So sagte Andriy Kobolyev, der CEO des größten ukrainischen Energiekonzerns, der staatlichen "NAK Naftohas Ukrajiny", der auch als "Naftogaz" geschrieben wird: Er befürchte, wonach das seit Jahren von einem Bürgerkrieg erschütterte Land Ukraine wirtschaftliche Nachteile durch Nord Stream 2 und Turk Stream (auch als "Turkstream" geschrieben) sehe.

Die Naftogaz beschäftigt rund 170.000 Angestellte und ist damit einer der größten Konzerne der Ukraine. Kobolyev vergaß in seiner Stellungnahme auch nicht gegen seinen Nachbarn, Russland, zu treten: So sehe man eine "russischen Aggression", die hinter dem Gas-Pipelinebau von Russland mit der EU einerseits und Russland mit der Türkei andererseits angeblich stehe. [1]

Obwohl die EU unzählige Male betonte, man werde auch künftig Gas über die Ukraine sich liefern lassen, sagte der Naftogaz-Chef, er sei sicher, dass vor allem North Stream 2 angeblich das ukrainische Gasnetz "überflüssig" machen würde:

 

"Wir werden den gesamten Transit verlieren, da es auch eine türkische Pipeline gibt, die sehr wahrscheinlich Ende 2019… in Betrieb genommen werden wird", sagte Kobolev. Außerdem sei er der Meinung, wonach "diese Gaspipelines" nicht nur "im Hinblick auf den Verlust von Geld" betrachtet werden müssten, sondern auch "im Hinblick auf das militärische Risiko".

Als Ausgleich könne er sich vorstellen, dass ausländische Unternehmen künftig "als Gegenleistung" Investitionen in das ukrainische Gastransportnetz vornehmen sollten.

Vertrag zwischen Ukraine und Russland läuft 2019 aus

Das bulgarische Nachrichtenportal dariknews.bg schreibt im Hinblick auf die Tatsache, dass der Vertrag zwischen Russland und der Ukraine über den Erdgastransit durch ukrainisches Territorium 2019 ausläuft, folgendes [1f]:

Demnach habe angeblich der stellvertretende russische Außenminister Alexander Panick im Februar 2019 gesagt, wonach Moskau bereit sei, den Gastransit durch die Ukraine fortzusetzen. Allerdings sei Russland angeblich nur zu den Bedingungen von Russland dazu bereit.

Ob diese Aussage allerdings tatsächlich so getätigt wurde, konnte gasanzeiger.de nicht einwandfrei verifizieren.

Update Turkstream

Bereits am 19. November 2018 teilten Russland und die Türkei zu ihrer Gastransport-Pipeline in einer Pressemitteilung mit: [2]

"… Das Rohrverlegeschiff Pioneering Spirit hat heute den Bau des Offshore-Abschnitts der TurkStream-Gaspipeline abgeschlossen. Der Präsident der Russischen Föderation, Wladimir Putin, und der Präsident der Republik Türkei, Recep Tayyip Erdogan, gaben den Befehl, die letzte Verbindung der zweiten Leitung der Gasleitung zu schweißen."

Der Bau der neuen Gaspipeline TurkStream, die Russland und die Türkei über das Schwarze Meer verbindet, gehe "nun in die Endphase". Die Arbeiten lägen angeblich "vor dem Zeitplan". Angeblich habe man mit dem Bauende erst zu Ende Dezember 2018 gerechnet. Nun stünde aber dem Start des Gastransports durch TurkStream Ende 2019 nichts mehr im Wege.

Das Projekt werde "die Energiesicherheit der Türkei und Süd- und Südosteuropas weiter stärken", so Alexei Miller, der bekannte Vorsitzende des Verwaltungsausschusses des russischen Energieriesen Gazprom PJSC.

Hintergrund

TurkStream soll eine Durchsatzkapazität von 15,75 Milliarden Kubikmetern Gas pro Jahr haben. Durchgeführt wurde das Projekt mit der Offshore-Gasleitung durch die "South Stream Transport B.V.". In der Türkei kommt die Pipeline in der Nähe von Kiyikoy aus dem Meer. Deshalb wird dort seit Monaten der Empfangs-Terminal gebaut. In Russland startet die Pipeline in der Nähe von Anapa, weshalb dort sogenannte Landfallanlagen gebaut wurden.

Am Bau beteiligt war die Allseas Group, ein weltweit führendes Unternehmen im Offshore-Rohrleitungsbau und Unterwasserbau. "Das Unternehmen konzentriert sich auf die umfassende Projektumsetzung, einschließlich Design, Material- und Gerätebeschaffung, Bau und Inbetriebnahme" so TurkStream. Allseas sei der Bauunternehmer für beide Leitungen der Offshore-Gaspipeline TurkStream. Zudem teilt TurkStream mit:

"Pioneering Spirit ist das größte Bauschiff der Welt, 477 m lang und 124 m breit, das für die Verlegung, Montage und Demontage großer Öl- und Gas-Offshore-Plattformen im Tiefwasserbereich konzipiert ist. Das Schiff ist Eigentum von Allseas." Die Pressemeldung von Turkstream wurde aus dem Englischen mit DeepL.com/Translator übersetzt.

Einzelnachweise

[1] Kiew hat Angst vor "türkischem Fluss", weil es den Transit von Gas verlieren wird, Original: Киев се страхува от „Турски поток“, защото ще загуби транзита на газ, von Joanna Krasteva, In: dariknews.bg vom 4.3.2019. Abgerufen am 5.3.2019.

[2] The Offshore Section of the TurkStream Gas Pipeline is Complete, Pressemittelung vom 19.2.2018, In: turkstream.info. Abgerufen am 5.3.2019.

Video

In diesem Video wird der gigantische Bau der Turkstream erklärt.

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