Exxon Mobil findet vor Zyperns Küste zweitgrößten Erdgasfund der Welt in zwei Jahren

Der amerikanische Superkonzern Exxon Mobil gab am Donnerstag bekannt, wonach man den angeblich zweitgrößten Erdgasfund der Welt in zwei Jahren vor der Küste Zyperns im östlichen Mittelmeerraum gemacht habe. Der Fund sei im Rahmen der Glaucus-1-Bohrung entdeckt worden.

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Zypern ist für seine Steilküsten berühmt.

Die bisherigen Bohrlochdaten könnten, so Exxon Mobil, angeblich auf eine Erdgasressource von 5 bis 8 Billionen Kubikfuß (142 bis 227 Milliarden Kubikmeter) schlussfolgern lassen. Jetzt benötige man aber erst noch weitere Analysen, ehe man sich ein abschließendes Bild machen könne.

"Dies sind ermutigende Ergebnisse in einem Grenzerkundungsgebiet", erklärte Steve Greenlee, Präsident der Exxon Mobil Exploration Co. "Das Potenzial dieser neu entdeckten Ressource, die als Energieträger für regionale und globale Märkte dienen soll, wird weiter geprüft."

 

Glaucus-1 ist das zweite Bohrloch einer Bohrung in Block 10. Allerdings sind die schieren Maße der Bohrung gigantisch. So wurde das Bohrloch in über 4 Kilometern Tiefe gesetzt, genau in 4.263 Metern Tiefe, wovon in 2.063 Metern Wasser gebohrt worden ist.

Bohrung in 4 Kilometern Tiefe

Zum Vergleich: Das Mittelmeer ist an seiner tiefsten Tiefe über 5 Kilometer tief (5.267 Meter) und damit deutlich tiefer als beispielsweise die Ostsee (maximal 459 Meter tief), aber nur rund zwei Drittel so tief, wie der Atlantische Ozean, dessen größte Tiefe über 8 Kilometer ist (8.486 Meter).[i]

Das Borgebiet Block 10 von Exxon Mobil umfasst eine riesige Größe von 2.572 Quadratkilometern. Neben dem US-Konzern Exxon Mobile bekam 2017 das staatliche Energieunternehmen „Qatar Petroleum“ des diktatorisch geführten Landes Qatar vor der griechischen Küste die Bohrrechte in dem Offshore Gebiet zugesprochen.

Der amerikanische Fernsehsender CNBC berichtet auf seiner Webseite, wonach die östliche Mittelmeerinsel Zypern im Levante-Becken liege, „wo sowohl Israel als auch Ägypten einige der größten Erdgasvorkommen der letzten zehn Jahre gefunden haben“. [ii]

Exxon Mobil bekam 60% der Schürfrechte, Qatar 40%.

Auf einer Pressekonferenz in Nikosia erklärte der zypriotische Energieminister George Lakkotropis, wonach er von dem Gasfund begeistert sei. "Dies ist eine erstaunliche Entwicklung für ganz Zypern. Dies ist die größte Entdeckung in unserer ausschließlichen Wirtschaftszone (AWZ)."

Zypern stahl 2013 sieben Milliarden Euro von Bürgern

Zypern kam in den vergangenen Jahren äußerst negativ in die weltweiten Schlagzeilen, da das hoch verschuldete EU-Land 2013 Tausende Bürger mit Bareinlagen auf Bankkonten einfach enteignete. Dazu schrieb damals beispielsweise brandeins:

"Kunden, die mehr als 100 000 Euro auf der Laiki Bank angelegt haben, verlieren alles, was darüber liegt. Kunden der Bank of Cyprus erhalten für rund die Hälfte ihres Guthabens über 100 000 Euro Aktien, die andere Hälfte wird eingefroren. So kommen sieben Milliarden Euro zusammen. Eine Troika aus EU, Internationalem Währungsfonds und Europäischer Zentralbank garantiert weitere zehn Milliarden – damit ist Zypern gerettet, der Patient dennoch fast tot. Präsident Anastasiadis spricht später von Erpressung: ‚Wir hatten zwei Möglichkeiten. Entweder es gibt keine Hilfe von der EU, und unsere Wirtschaft und das Finanzsystem kollabieren. Oder wir stabilisieren das System. Wir haben die weniger schlechte Wahl getroffen.'"

Brandeins führte weiter aus: "Es war das erste und bislang einzige Mal, dass in der Euro-Zone Bankkunden enteignet wurden. Die Geschichte der Pleite Zyperns ist die Geschichte von vielen gebrochenen Versprechen. Es geht darin um die Illusion, dass mit Tourismus, niedrigen Steuern und Immobilien ein Staat zu machen ist." [iii]

Reiche Russen wurden vom EU-Land Zypern über Nacht enteignet

Vor allem reiche Russen sind von der Enteignung auf Zypern massiv betroffen gewesen. Sie hatte man zuvor mit niedrigen Steuern und dem massenhaften Verkauf von zyprischen Pässen ins Land gelockt. [iv]

Die Vergabe der Gas- und Öl Bohrrecht im Mittelmeer an den amerikanischen Superkonzern Exxon Mobile und an Qatar Petroleum stößt Kritikern böse auf. So fragen sich viele: Warum mussten die EU-Bürger Griechenland vor der Pleite retten, wenn nun die USA und Katar die Milliarden-Gewinne aus den Gasvorkommen im Mittelmeer abtransportieren dürfen?

Kritik an Vergabe an US-Konzern Exxcon Mobile

So heißt es beispielsweise aus der Türkei: „Die bisher gefundenen Vorräte sind Milliarden wert und haben deshalb strategische Begehrlichkeiten in der rohstoffarmen Türkei geweckt. Vor einer Woche bezeichnete Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan ‚bestimmte ausländische Ölkonzerne‘ als ‚Banditen des Meeres‘.“[v]

Der bekannte deutsche Börsianer Dirk Müller attackierte die Vergabe der Borrechte an die Amerikaner ebenso in seinem Buch "Showdown. Der Kampf um Europa und das Geld.".

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