Tausende Klimademonstranten setzen sich in Australien über Teilnahmeverbot der Schulen hinweg

Weltweit haben gestern Hunderttausende Schüler für Klimaschutz demonstriert. Alleine in Australiens Metropole Sydney sollen Tausende Schüler auf die Straße gegangen sein, um sich für mehr Maßnahmen gegen den Klimawandel einzusetzen.

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Symbol für den Klimawandel: Der Eisbär.

Allerdings hatten zuvor Australiens Premierminister Gladys Berejiklian und Bildungsminister Rob Stokes die Schüler aufgefordert nur in ihrer Freizeit für den Klimaschutz zu demonstrieren und nicht während der Schulzeit, wo Schulpflicht bestehe. Ein Schulfrei könne auch für Klimademonstrationen leider nicht eingeräumt werden.[i]

Die Demonstration in Sydney soll ihren Höhepunkt in der Sydney Town Hall gehabt haben.

 

Als zudem am Freitag in Australien bekannt wurde, dass die legendäre und für Australien über Jahrzehnte so wichtige "Carmichael coal mine" des Minengiganten Adani Mining, in Queensland eingestellt werde[ii], sollen die Schüler in Jubelstürme ausgebrochen sein. Kritiker monieren jedoch, dass Kohle weitaus weniger schädlich sei, als öffenltich behauptet werde. Außerdem sei der gesamte wirtschaftliche Aufstieg des Westens in den vergangenen 500 Jahren ohne Kohle nicht denkbar.

Carmichael coal mine geschlossen

In Australien soll künftig statt durch CO2-belastende Kohle auf die teureren Erneuerbaren Energien umgestellt werden. Bis 2030 hat die australische Regierung den ehrgeizigen Plan, den ganzen Kontinent zu 100 Prozent angeblich aus Erneuerbaren Energien versorgen zu können.

Zu den Demonstrations-Teilnehmern in Australien gehörten unter anderem die australischen Rockstars Jimmy Barnes und Sydney Lord Mayor Clover Moore.

Im Gegensatz zu Australien gab es in Deutschland oder der Schweiz einige Politiker, die sich für Schulfrei während der Freitagsdemonstrationen für mehr Klimaschutz einsetzen. So zitiert n-tv.de beispielsweise die Bremer Schulsenatorin Claudia Bogedan (SPD) mit den Worten. "Ich freue mich und finde es äußerst wichtig und richtig, dass sich Kinder und Jugendliche politisch engagieren."[iii]

Schulfrei in Bremen, Demonstrationen in Zürich

Auch im benachbarten niedersächsischen Bremerhaven gibt man sich kulant. So gelte dort nach Angaben von n-tv unter Bezugnahme auf Bogedan die Regelung, wonach die Freitagsdemonstrationen für mehr Klimaschutz nicht als Streik gelten würden, sondern als Ausflug zu einem außerschulischen Lernort.

Auch in der Schweiz wären bereits Ende Februar viele Schüler auf die Straße gegangen, berichtet bluewin.ch: „So werden die Stadtzürcher Parlamentarierinnen und Parlamentarier selten empfangen. Am Mittwochabend standen vor dem Rathaus auf beiden Strassenseiten Zürcher Klimastreikende Spalier und forderten lauthals: «Klimanotstand jetzt sofort».

Auf Transparenten habe zudem gestanden: "«Lieber Wärme im Herzen als im Klima» oder «Gäld chamer nöd schnuufe» oder «Was isch eue Plan?»."[iv]

Einzelnachweise


[i] Students defy warning from Premier Gladys Berejiklian and skip school to attend Sydney climate rally, Übersetzt: Die Schüler widersetzen sich der Warnung von Premier Gladys Berejiklian und überspringen die Schule, um an der Klimakonferenz in Sydney teilzunehmen, von Antonette Collins und Kevin Nguyen, In: abc.net.au vom 15.3.2019. Abgerufen am 16.3.2019.

[ii] Carmichael coal mine, In: en.wikipedia.org.

[iii] Schulsenatorin hat Verständnis für Klima-Demonstranten, In: n-tv.de vom 14.3.2019. Abgerufen am 16.3.2019. https://www.n-tv.de/regionales/niedersachsen-und-bremen/Schulsenatorin-hat-Verstaendnis-fuer-Klima-Demonstranten-article20908172.html

[iv] Klima-Demonstranten bereiten Zürcher Gemeinderäten lauten Empfang, In: bluewin.ch vom 27.2.2019. Abgerufen am 16.3.2019.

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