Milliarden aus Erdgasfund in Zypern sollen über Staatsfonds ausgeschüttet werden

Kürzlich machte die Meldung die Runde, wonach ein amerikanisch-katarisches Konsortium vor der Küste von West-Zypern angeblich riesige Erdgasfunde gemacht hätten.

Pixabay License (Free)
Das zyprische bei Touristen beliebte Örtchen Kyrenia.

Jetzt teilte der zyprische Präsident Nikos Anastasiades mit, man wolle einen staatlichen Erdgas-Fonds auflegen. Er solle durch die Gewinne aus dem erhofften Erdgasreichtum gespeist werden.[i]

Um die Teilung der Insel zu überwinden – es gibt einen griechisch-zyprischen Teil und einen türkischen - sollten alle Einwohner der Insel von dem erhofften künftigen Erdgas-Reichtum profitieren.

 

"Wir interessieren uns für das Wohl aller Bürger der Republik", soll der west-zyprische Präsident im Staatsfernsehen (RIK) nach einer Sitzung mit allen Parteivorsitzenden der Inselrepublik erklärt habe.

Kurz davor hatten die Regierung Zyperns sowie der mit den Bohrungen vertraue US-amerikanische Konzern Exxon Mobile mit seinem Partner Katar mitgeteilt, wonach man südlich von Zypern im Mittelmeer einen gigantischen Erdgasfund mit einem Volumen von 227 Milliarden Kubikmetern vermute.

Derzeit wird behauptet, wonach dieser Erdgasfund Gewinne in Höhe von bis zu 40 Milliarden Euro oder mehr abwerfen könnte.

Nationale Investment Fund ETE soll jährlich bis zu 600 Mio. Euro an Zypern ausschütten

Der von Zypern neu aufgelegte Nationale Investment Fund (auf griechisch: «Εθνικού Ταμείου Επενδύσεων»; kurz: ΕΤΕ), soll durch die zypriotische "Cyprus Investment Management Agency" über eine spezielle "Cyprus Investment Management Organization" (KODE; auf griechisch: «Κυπριακός Οργανισμός Διαχείρισης Επενδύσεων», kurz ΚΟΔΕ), geführt werden.[ii]

Dies hat das zyprische Parlament mit großer Mehrheit bei 43 mit 7 Gegenstimmen beschlossen und betont: Mit einem professionellen und transparenten Management wolle man verloren gegangenes Vertrauen bei Investoren wiedergewinnen.

Das zyprische Parlament teilte zudem mit, man gehe für die ausschließliche zyprische Wirtschaftszone (AWZ) von jährlichen Ausschüttungs-Volumen im Umfang von 500 bis 600 Millionen Euro aus. Der Ausschüttungszeitraum wird derzeit mit angenommenen 12 Jahren beziffert. Dies bedeutet eine Ausschüttung für Zypern in Höhe von derzeit geschätzten 7,2 Milliarden Euro.

Was ist mit den restlichen 36 Milliarden Euro Gewinnen aus dem Gasfund?

Die Frage steht dabei aber im Raum: Und was ist mit den restlichen geschätzten Gewinnen in Höhe von weiteren 36 Milliarden Euro? Fließt das alles in die Taschen von Exxon Mobil und Katar?

Zypern kam 2013 weltweit negativ in die Schlagzeilen, da das EU-Land sämtliches Barvermögen, welches auf Bankkonten lag und den Betrag von über 100.000 Euro überstieg, enteignet hatte. Zuvor hatte man über Jahre vor allem an reiche Russen Pässe vergeben. Dies sollte helfen, damit reiche Russen auf dem westlichen Teil von Zypern Gelder anlegen konnten.

Die Enteignung von Tausenden Bürgern in Zypern hat das Vertrauen in die Insel bei Anlegern massiv beschädigt.

Einzelnachweise


[i] Zypern gründet Erdgas-Fonds - zugunsten aller Zyprer, auf: .cash.ch vom 1.3.2019. Abgerufen am 10.3.2019.

[ii] «Χρυσάφι» στα κρατικά ταμεία της Κύπρου από το κοίτασμα φυσικού αερίου στο Οικόπεδο 10, Übersetzt: "Gold" in den Staatsfonds von Zypern aus der Erdgaslagerstätte auf Plot 10, auf: real.gr, vom 2.3.2019, abgerufen am 10.3.2019.

gefällt mir
1
 

Lesen sie jetzt